Viele meiner Ausstellungen beschäftigen sich mit meiner Heimatstadt Ludwigshafen. Ich weiß nicht, ob es eine Art Heimatverbundenheit ist oder ob es daran liegt, dass so viele Menschen schlecht über Ludwigshafen reden und ich darum einfach gegensteuere. So genau kann ich das eigentlich gar nicht erklären. Ich weiß aber, dass es dort, wo es viel Hässliches gibt, auch viele schöne Dinge zu entdecken sind, wenn man es zulässt. Gut, man könnte jetzt sagen, warum dann eine Ausstellung über Obdachlose. Ganz einfach: Weil mir bei diesem Projekt ganz viele nette Menschen begegnet sind, die sehr offen ihre Geschichten erzählt haben und mich angenommen haben, obwohl ich dort „Außenseiterin“ war. Eine wunderbare Erfahrung.
Und wenn dann immer wieder über die vielen Leerstände in Ludwigshafen geklagt wird, denke ich an die vielen tollen alten Firmen, die es teilweise seit über 100 Jahren gibt.
Manchmal einfach den Blickwinkel ein wenig zu verändern ist mir ein Anliegen.
Meine Arbeiten präsentiere ich gerne in Schwarzweiß. Zum einen liebe ich alte Fotografien, zum anderen konzentriert sich der Betrachtende auf das Wesentliche im Bild. Typisch für meine Arbeiten ist, dass ich manche Bildinhalte leicht koloriere, um sie hervorzuheben. Henri Cartier Bresson hat einmal gesagt: „Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.“ Genau das geschieht häufig beim Betrachten dieser Bilder. Die Augen sehen zunächst ein Schwarzweißbild, entdecken dann aber Farben und sind verwirrt. Dadurch bleibt der Betrachtende häufig stehen, um genauer zu schauen und zu entdecken.
Damals war das so…!
Gesichter von Überlebenden des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegsjahr...